Die informatische Perspektive auf Information and Media Literacy - Fundamentale Ideen der Informatik als Grundlage eines Computational-Thinking-Curriculums
DOI:
https://doi.org/10.15475/paradigma.2018.1.6Abstract
Unsere Fähigkeiten, Informationen zu lesen und diese zu schreiben (in irgendeiner Form längerfristig zu manifestieren), ermächtigen uns, unser eigenes Wissen in Medien zu transformieren und fremdes Wissen aus Medien zu extrahieren. Diese Fähigkeiten ermöglichten unsere fortlaufende Weiterentwicklung und das Aufbauen auf und das Anknüpfen an das Wissen unserer Mitmenschen und Vorfahren. Kein Wunder also, dass Literacy, welche im Englischen die Fähigkeit des Lesens und Schreibens bezeichnet, seit Jahrtausenden eine Schlüsselkompetenz zum Erfolg menschlicher Entwicklung und (Aus-)Bildung darstellt.
In dieser digitalisierten und medial überreizten Welt aufwachsende Generationen, dem Wortlaut Prenzkys folgend allesamt sogenannte "digital natives" (Prensky, 2001, S. 1), lernen auf völlig natürliche Art und Weise, in und mit diesen analogen, digitalen und augmentierten Umgebungen zu interagieren. Aber ist die Fähigkeit, Informationen aus allen Formen von Medien extrahieren zu können und diese Medien für eigene gestalterische Zwecke im Sinne eines Prosumenten (s. u.a. Toffler, 1980, S. 266) nutzen zu können, wirklich genug? Reicht eine reine Anwenderkompetenz in der vernetzen Welt aus, um diese zu verstehen und sich kritisch-reflektiert in ebendieser bewegen, gemeinsam interagieren und erschaffen zu können?